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McKinsey: „Deutscher Fintech-Sektor mit großem Potenzial trotz Markteintrübung“

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Die Eintrübung des makroökonomischen Umfelds hat junge Finanzunternehmen, sogenannte Fintechs, besonders hart getroffen. Der Zugang zu Finanzierungen wird schwieriger und Bewertungen gehen zurück. Dabei steckt in Deutschlands Fintech-Ökosystem erhebliches Potenzial. Das geht aus der neuen Studie „Europäische Fintech-Champions – Made in Germany“ der Unternehmensberatung McKinsey & Company hevror.

Trotz der Herausforderungen im aktuellen Umfeld sehen die Autoren der Studie einen positiven Trend im Fintech-Ökosystem Deutschlands: „Fintechs gewinnen an Relevanz für unsere Gesellschaft und werden die Finanz-Ökosysteme immer stärker prägen“, sagt Max Flötotto, Senior Partner im Münchener Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie.

Bislang konzentrierten sich deutsche Fintechs auf das Geschäft mit Privatkunden (B2C), was der B2C-Fokus von fünf der sieben Fintech-Unicorns – Startups mit einer Bewertung von über eine Milliarde US-Dollar – in Deutschland bestätigt. „In Zukunft könnten Fintechs vermehrt B2B-Finanzdienstleistungen revolutionieren und weitere Bereiche erschließen, etwa die Monetarisierung von Bank- und Marktdaten sowie Megatrends wie nachhaltige Investitionen“, sagt André Jerenz, Partner im Hamburger Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie.

Auf nationaler Ebene ist Deutschlands Fintech-Sektor stark. Verglichen mit anderen europäischen Fintech-Ökosystemen zeigt sich jedoch ein deutliches Entwicklungspotenzial. So lag Deutschlands Fintech-Sektor in allen Phasen der Unternehmensentwicklung Ende 2021 hinter den europäischen Nachbarn:

  • Bei der Zahl der Gründungen pro Kopf liegt Deutschland mit sieben Fintechs pro einer Millionen Einwohner im unteren europäischen Mittelfeld hinter den Spitzenreitern Irland und Schweiz (jeweils 30), Großbritannien (26), Schweden (23) oder den Niederlanden (15)
  • Trotz Verzehnfachung der Fintech-Investitionen von 2016 bis 2021 auf 39 Euro pro Einwohner liegt Deutschlands Fintech- Ökosystem noch weit hinter führenden Märkten Schweden (170 Euro), Großbritannien (153 Euro) oder den USA (127 Euro)
  • Deutschland hat zwar aktuell mehr Fintechs mit einem Unternehmenswert zwischen 50 Millionen und einer Milliarde US-Dollar (circa 50) als Frankreich (circa 40), Schweden (circa 30) oder die Niederlande (circa 30), aber beim Wachstum jenseits der eine Milliarde US-Dollar gibt es offenbar Schwierigkeiten. Mit der gleichen Pro-Kopf-Quote wie in den USA (0,53) oder in Großbritannien (0,43) müsste es in Deutschland mehr als 30 Fintech-Einhörner geben.

Würde Deutschlands Fintech-Ökosystem unter anderem bei Gründungsquote und Investitionen zu Großbritannien, Schweden und den Niederlanden aufschließen, könnte der Sektor den Standort Deutschland wesentlich stärken, lautet ein Ergebnis der Studie. Die kumulierte Bewertung des Fintech-Sektors könnte um mehr als 280 Milliarden Euro gesteigert werden. Zudem könnten rund 60.000 Arbeitsplätze der nächsten Generation entstehen – beispielsweise Data Scientists, Experten für digitales Marketing und IT sowie Designer. (DFPA/JF1)

McKinsey & Company ist eine weltweit tätige Unternehmensberatung mit Büros in mehr als 130 Städten in 67 Ländern.

www.mckinsey.de

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